Grund dafür ist ein Chatverlauf von Gouverneur Rosselló, in dem er sich abwertend gegenüber einer Vielzahl von Menschen äußert.
Am 13. Juli wurde ein rund 900 Seiten umfassendes Chatprotokoll des puerto-ricanischen Gouverneurs, Ricardo Rosselló veröffentlicht. In Online-Chats äußerte er sich abwertend und verachtend gegenüber Parteifreunde und politische Gegner. Auch die Opfer des Wirbelsturmes Maria, die im Jahr 2017 von dem Tropensturm getroffen wurden, bleiben nicht von gehässigen Kommentaren verschont.
Auf die Veröffentlichung dieser Mitschnitte reagiert die Bevölkerung Puerto Ricos mit Protesten und Demonstrationen, in denen sich auch die angestaute Wut über die anhaltende Korruption und das Missmanagement der Regierung bahnbrechen.
Kreative Protestform
Zuletzt demonstrierten zehntausende Puerto-Ricaner in der Nacht zu Mittwoch. Dabei bedienten sie sich einer ganz eigenen Form des Protestes, dem „Cacerolazo“. Eine Protestform, die vor allem in Südamerika, besonders in Argentinien und auch in Katalonien angewandt wird. Das Schlagen mit Löffeln auf leere Töpfe soll Aufmerksamkeit erregen, aber auch zeigen das die „Töpfe leer“ sind.
Again tonight, people across Puerto Rico used spoons to bang on pots, at 8pm, in protest against the Governor.
This is happening all neighborhoods, regardless of how much money people have, or how ritzy their neighborhood is. It’s as unanimous as the coqui. pic.twitter.com/EC40ECAfVW— David Begnaud (@DavidBegnaud) July 24, 2019
Das „Cacerolazo“ entstand als Protest chilenischer Frauen gegen Diktator Allende, dessen Volk unter Lebensmittelknappheit und Rationierungen litt.