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Urlaub machen in Syrien? Öffentlichkeitsarbeit in Zeiten des Krieges

Das Damaszener Tourismusministerium wirbt mit einem Urlaubsclip. Sein Titel: „Syria Always Beautiful“.

Assad gehen wohl die Touristen aus. Und sein pfiffiger Berater hat offensichtlich zu einem PR-Video geraten, das mal wieder die Sonnenseite des vom Krieg geplagten Landes zum Vorschein bringen soll. Erholung pur an einem Strand bei Tartus. Der syrische Ferienort an der Mittelmeerküste lockt mit paradiesischen Einblicken inmitten einer Kriegshölle.

Von Bürgerkrieg und Terror keine Spur: so wirbt das Damaszener Tourismusministerium in einem launigen Urlaubs-Clip. Sandstrand, Hotels, ausgedehnte Sportanlagen. Wer flüchtet denn aus diesem Paradies, dürften sich die geneigten AfD-Wähler nun fragen. Nun ja, wahrscheinlich die knapp 4,8 Millionen Menschen, die in dem seit nunmehr fünf Jahren andauernden Krieg vertrieben wurden. Der Plan des Ministeriums geht bislang offenbar nicht so richtig auf. Auch deutsche Touristen bevorzugen nach wie vor Spanien und Italien. Das mag an den unzähligen anderen Videoaufnahmen liegen, die uns aus Syrien erreichen. Und darauf sind mit Sicherheit keine Jetski fahrenden jungen Männer zu sehen.

Propaganda mit Postkartenidylle: Arschbomben für den Frieden in Syrien?

Der Spot ist Teil einer neuen Imagekampagne des Tourismusministeriums. Der kreative Titel: „Syria Always Beautiful“. Es gehört seit Jahren zur ‚Strategie‘ des Regimes, der Welt mit Hilfe von Urlaubsangeboten Friede, Freute und Heiterkeit vorzutäuschen. Kurz nachdem 2014 Rebellen und Zivilisten aus der zerstörten Altstadt von Homs abgezogen waren, gab es ähnliche Versuche, mit schmissiger Rhetorik um Touristen zu buhlen. Der Erfolg blieb allerdings auch schon damals aus.