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Protest gegen Erdogan: Berliner PIRATEN-Chef zu seiner Festnahme

Interview mit Bruno Kramm, 2016

Damit hatte der Berliner PIRATEN-Chef wohl nicht gerechnet: bei einer Protest-Kundgebung für mehr Pressefreiheit vor der türkischen Botschaft ist PIRATEN-Politiker Bruno Kramm festgenommen worden. Wir haben mit Kramm über seine Festnahme und türkische Verhältnisse in Deutschland gesprochen. 

Es war nicht die erste Demonstration für mehr Meinungs- und Pressefreiheit, an der der Vorsitzende der Berliner PIRATEN teilgenommen hatte. Doch letzten Freitag griff die Polizei durch. Als Bruno Kramm Teile von Jan Böhmermanns umstrittenem Gedicht „Schmähkritik“ vor der türkischen Botschaft zitiert, wird er prompt festgenommen. Die Lautsprecher werden abgedreht. Die Demonstration ist beendet. „Ich habe nur einige Zeilen aus dem Gedicht analysiert“, sagt Kramm über seine Protest-Aktion, „vielmehr habe ich den Dichter damit kritisiert.“ Im Interview spricht der PIRATEN-Politiker über seine Festnahme, Reaktionen darauf und die Zunahme türkischer Einflussnahme auf deutsche Kulturpolitik.

Bruno Kramm will weiter protestieren. Seine nächste Aktion ist schon geplant:

Keine Macht dem Erdogan – Freiheit statt dem Zensurwahn

29.4. 17:00 Kundgebung vor Kanzleramt danach Schweigemarsch durch Tiergarten zur türkischen Botschaft und Blumenniederlegung vor einem temporär errichteten Mahnmal für die Flüchtlinge, Minderheiten, Kurden und all die anderen Todesopfer die das türkische Regime zu verantworten hat.

Demonstration beginnt 17:00 vor Kanzleramt mit Ansprachen zu den Themen- Flüchtlingsdeal Türkei, Presse-, Kunst–, Meinungsfreiheit, Verschärfung Überwachungsstaat, Situation der Kurden. Nach 45 min beginnt schweigender Mahnmarsch mit zugeklebten Mündern und Grablichtern durch den Tiergarten bis zu türkischen Botschaft.

Auf dem Platz Tiergartenstrasse 19 vor der türkischen Botschaft ist ein Mahnmal errichtet, eine 1,5 M große Friedenstaube aus Stahlblech, vor der Blumen, Spielsachen, Gedichte und Teelichter für die kurdischen und syrischen Opfer der Türkei abgelegt werden.

(Text/Mitteilung von Bruno Kramm)