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„Anker der Stabilität“ – Michael Rutz über Merkels Kandidatur

"Anker der Stabilität" - Michael Rutz über Merkel

Sie macht es noch einmal. Angela Merkel hat verkündet, ein viertes Mal für das Bundeskanzleramt zu kandidieren. Was bedeutet eine weitere Kandidatur und eine mögliche weitere Amtszeit Merkels für die Bundesrepublik? Interview mit Journalist Michael Rutz.

Das war eigentlich keine große Überraschung. Trotzdem scheint Merkel die Entscheidung ein weiteres Mal für das Bundeskanzleramt zu kandidieren, schwerer gefallen zu sein als 2009 und 2013. Warum? Das politische Klima hat sich seit 2013 deutlich verändert: „Großbritannien tritt aus der Europäischen Union aus. (…) Im Osten sind die Staatschefs nach rechts gerückt und euroskeptisch. Angela Merkel ist alleine zu Hause“, erklärt  Michael Rutz, CDU-Experte und ehemaliger Chefredakteur des Rheinischen Merkur, im Interview.

Merkel ist nicht mehr so beliebt, aber ein „Stabilitätsanker“

Ihr Leitsatz „Wir schaffen das“ polarisiert mittlerweile mehr, als er euphorisiert. Auch aus eigenen Reihen erntete die Kanzlerin viel Kritik für ihre Flüchtlingspolitik. Die AfD gewann – auch dadurch – an Aufwind. Dennoch sieht Rutz die Kontinuität einer weiteren Kanzlerschaft Merkels als notwendig. In dieser globalen Unsicherheit, die er auch nach dem Wahlsieg Donald Trumps sieht, sei es gut, einen „Stabilitätsanker“ zu haben, so Rutz. „Und dieser Anker der Stabilität, ob man es mag oder nicht, heißt im Moment Angela Merkel.“