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Katarina Barley (SPD) über Gerüchte, Social Bots und die AfD

Katarina Barley (SPD) über Gerüchte, Social Bots und die AfD

Seit Ende 2015 war SPD-Politikerin Katarina Barley Generalsekretärin der Sozialdemokraten. Im Juni 2017 soll sie nun Bundesfamilienministerin werden. Im Interview spricht Barley über Falschaussagen in der analogen und digitalen Welt, Social Bots und die AfD.

Politiker werden zunehmend als Volksverräter beschimpft. „Wie sehr trifft Sie das?“ – „Überhaupt nicht“, antwortet SPD-Generalsekretärin Katarina Barley wie aus der Pistole geschossen, „ich weiß genau, dass das totaler Unfug ist.“ Man könne mit Blick auf die Arbeit von Politikern zwar unterschiedlicher Meinung sein, doch mit Verrat habe das nichts zu tun. Trotzdem hat sich das politische Klima in den letzten Jahren massiv verändert. Radikale Kräfte gewinnen an Popularität.

Interview mit Katarina Barley für die Doku „Nervöse Republik“

Ende 2016 hat Stephan Lamby für die NDR-/RBB-Produktion „Nervöse Republik – ein Jahr Deutschland“ mit SPD-Generalsekretärin Katarina Barley u.a. über das politische Klima in Deutschland gesprochen. Wie und warum hat sich das Verhältnis von Bürgern und Politikern verändert? Barley sieht beispielsweise bewusst gestreute Fake News und Gerüchte, die Trump im US-Wahlkampf massiv geholfen haben sollen, als Gefahr. Auch die AfD bediene sich, so Barley im Interview, ähnlicher Methoden. Zu der Strategie der AfD gehöre die kalkulierte Provokation, das bewusste Überschreiten von Grenzen.

Und brauchen Politiker in Zeiten von Sozialen Medien überhaupt noch die „klassischen Medien“? „Ja“, meint Barley, die selbst Tochter eines Journalisten ist. Doch die Aufgabe der Medien habe sich gewandelt: „Journalisten haben die Aufgabe bei bestimmten Themen in die Tiefe zu gehen, verschiedene Meinungen gegeneinander zu stellen, umfassendere Zusammenhänge darzustellen.“ Das sei, so Barley, nicht die Aufgabe von sozialen Netzwerken.

Katarina Barley wird Bundesfamilienministerin

Katarina Barley wird im Juni 2017 das Amt als Bundesfamilienministerin von Manuela Schwesig (SPD), die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern wird, übernehmen.