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Blackfacing in den Niederlanden: der „Zwarte Piet“ ist wieder da

Blackfacing in den Niederlanden: der Zwarte Piet ist wieder da

In der Weihnachts- und Adventszeit gehört er in den Niederlanden und Belgien zur Tradition: der Zwarte Piet. Die Figur, ein Helfer des Nikolaus, wird wie ein afrikanischer Diener aus der Kolonialzeit dargestellt und bedient sich hierbei gängiger rassistischer Klischees. Pünktlich zum Nikolaus stellen sich die Niederländer wieder die Frage: Sollte der Zwarte Piet durch den Chimney Piet ersetzt werden?

Jedes Jahr zur Adventszeit sieht man in Belgien und den Niederlanden merkwürdige Karikaturen durch die Straßen ziehen. Mit schwarzgemaltem Gesicht, Afro-Perücke, rotem Lippenstift und orientalischen Dienergewänden ist der Zwarte Piet  in Schulen, auf Paraden und in Fernsehsendungen in der Adventszeit allgegenwärtig. Er gilt als Gehilfe des Nikolaus, der böse Kinder mit der Rute bestrafen soll. Das Blackfacing wirkt dabei wie ein Multiplikator von Vorurteilen.

Chimney Piet statt Zwarte Piet?

In den Niederlanden und weltweit ist eine Debatte um die Figur entfacht. Entstanden während der Kolonialzeit, offensichtlich Vorurteile und Klischees bedienend, wird sie heute von vielen als Tradition verteidigt – selbst vom Premierminister Mark Rutte. Dabei sollte Weihnachten doch für alle sein und Menschen nicht aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminieren. Das Orga-Team der Sinterklaas-Parade in Amsterdam kündigte daher an keine Zwarte Piets, sondern stattdessen Chimney Piets, also Figuren mit Ruß im Gesicht, zu zeigen.